— 2 —
Die Gesamtheit der Parallelkreise und Meridiane nennt man das Gradnetz
des Himmels (s. Fig. 1, welche eine Hülste des Himmels von der Erde ge-
sehen mit dem Gradnetz von 10 zu 10 Graden zeigt. Die Linie 0—0 be-
zeichnet den Himmelsäquator, die Pnnkte 90 und 90 die beiden Pole. Der
Stern rechts oben liegt also
90 -8u — ans dem 50.° nördl. Breite und
auf dem 160. Meridiangrade).
Das Gradnetz der Erde.
§ 2. Um die Lage eines
Ortes aus der Erde bestimmen
10 zu können, überträgt man die
o Gradeinteilung der Himmels-
0 kugel auf die Erdkugel. Die
beideu Punkte, in welchen die
Weltachse in die Erdkugel eiu-
tritt, nennt man den Nordpol
und den Südpol der Erde;
das zwischen ihnen liegende
Stück der Weltachse heißterd-
achse. Dem Himmelsäquator
entsprechend, liegt in gleicher
Entfernung von den Erdpolen ein Erdäquator, dessen Ebene mit der des
Himmelsäquators zusammenfällt. Vom Erdäquator bis zu den Polen denkt
man sich gleichfalls je 90 Parallel- oder Breitenkreise und vou Pol zu Pol
360 Halbkreise, die Meridiane oder Mittagslinien, gezogen. Unter den
.letzteren wählt man beliebig einen als den Anfangs- oder Nullmeridian und
zählt von diesem nach 0. und W. je 180°; der gebräuchlichste Nullmeridian ist
der Meridian der Sternwarte von Greenwich bei London; doch rechnet man in
Deutschland auch nach dem Anfangsmeridian von Ferro, in Frankreich nach
dem von Paris. Der 180." bildet mit dem Nullmeridian einen ganzen
Kreis. Die Lage eines Ortes auf einem Parallelkreise nennt man seine nörd-
liche und südliche geographische Breite, seine Lage auf dem Meridian seine
geographische Länge; bei der Bestimmung der letzteren mnß man angeben,
ob die östliche oder die westliche Länge gemeint ist. So liegt Berlin zum
Beispiel unter 521/2° nördl. Breite und unter 131/2° östl. Länge von Green-
wich. Die Gradeinteilung der Erde stimmt mit der des Himmels genau über-
ein; nur ist die Länge eines Erdgrades sehr klein im Vergleich zur Länge
eines Himmelsgrades, da die Himmelskugel die Erde au Umfang ungeheuer
übertrifft.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Ortsnamen: London Deutschland Frankreich Paris Berlin
Mittel zur Orientierung.
§ 3. Durch Beobachtung des Auf- und Unterganges der Sonne oder
ihrer Kulminationshöhe lassen sich die Richtungen der Himmelsgegenden nur
ganz im allgemeinen bestimmen. Genauer können sie schon durch Beobachtung
des Polarsterns oder mit Hilfe des Kompasses festgestellt werden. Doch be-
zeichnet auch der Polarstern den Nordpol des Himmels nur annähernd, und
die im Kompaß aufgehäugte Maguetuadel weist auf deu magnetischen Nord-
pol der Erde, der sich mit dem geographischen nicht deckt, sondern ungefähr
unter 70° nördl. Breite und 96° westl. Länge im arktischen Nordamerika
liegt. Den Winkel, welchen die Magnetnadel an einem Orte mit der Nordsüd-
oder Meridianlinie des Ortes bildet, nennt man die magnetische Deklination
des Ortes (für Berlin etwa 11° groß). Wenn man die magnetische Dekli-
nation eines Ortes genan kennt, so kann man durch den Kompaß die Himmels-
gegenden am Horizonte bestimmen.
Sicherer bestimmt man die Mittagslinie und den Mittagskreis durch wieder-
holte Beobachtung eines verbesserten Gnomons (oder Sonnenweisers), indem
man die beiden Schnittpunkte des Gnomonschattens mit einem um den Gnomon
beschriebenen Horizoutalkreise zu verschiedenen Zeiten feststellt und das zwischen
ihnen liegende Kreisbogenstück halbiert. Die Verbindungslinie dieses Halbie-
rnngspnnktes mit dem Kreiscentrum trifft hinreichend verlängert den Nord-
und den Südpunkt des Horizonts. Eine durch den Mittelpunkt rechtwinklig
zur Nordsüdlinie gelegte Gerade bildet die Ostwestlinie.
Die Polhöhe.
§ 4-. Dem Auge erscheint der Polarstern als der unbewegliche Nordpol
der Himmelsachse. Stellt man jedoch eine enge Röhre so auf, daß der Stern
in ihrer Öffnung sichtbar ist, und beobachtet ihn alsdann, so sieht man ihn
nach kurzer Zeit aus dem Gesichtsfelde verschwinden: ein Beweis dafür, daß
er nicht den wirklichen Nordpol bezeichnet, sondern auch zu den Cirenmpolar-
sternen gehört und mit diesen im Verlaufe von 24 Stunden zweimal durch
deu Mittagskreis geht (untere und obere Kulmination). Den eigentlichen Ort
des Nordpols am Himmel ermittelt man durch Beobachtung des Polarsterns
oder eines anderen Cireumpolarsternes. Zu dem Zwecke stellt man mit Hilfe
des Gnomons genau die Mittagslinie fest und beobachtet bei Anbruch der
Nacht mit Hilfe eines Winkelmessers, in welchem Abstände vom Nordpnnkte
des Horizonts ein bestimmter Stern kulminiert. Ist diese Kulmination die
obere gewesen, so gewinnt man 12 Stunden später durch eine zweite Be-
obachtnng vor Tagesanbruch die untere desselben Gestirns. In Fig. 2 sei
Punkt 0 der Ort der oberen, Punkt Ii die Stelle der unteren Kulmination.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Nordsüd- Berlin
— 41 —
Die übrigen europäischen Maaten.
9. Das Königreich Rumänien.
tz 38. Modenform und Gewässer. Rumänien bedeckt den süd-
westlichen Zipfel des großen osteuropäischen Flachlandes und enthält (s. Karte 10):
ein Berg- nud Hügelland, die Moldau, zwischen dem siebenbürgischeu
Berglande und dem Prnt gelegen und vom Seret und seinem Nebenflüsse, der
Moldau, durchflössen;
ein welliges Flachland, die im Donaubogen gelegene Walachei welche
von der Alnta durchströmt wird und im N. die transsilvanischen Alpen enthält;
ein Bergplateau, die Dobrudscha, welche uach No. zum sumpfigen
Donaudelta abfällt.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
oder Zeichen derekliptik, in denen die Sonne, je nach der Jahreszeit wechselnd,
steht, heißen: Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Wage, Skor-
pion, Schütze, Steinbock, Wassermann, Fische. Sie bilden zusammen den Tier-
kreis oder Zodiakus.
Die Zonen.
6. Die Morgen- und Abendweiten sind am 21. Juni und am 21. Dezember
am größten, die Souue ist also an diesen Tagen am weitesten vom Himmels-
äqnator entfernt, nämlich um 231/2° uördl. oder südl. Breite. Durch den Ort
der Sonne an diesen beiden Tagen denkt man sich parallel zum Äquator zwei
Kreise gezogen, welche man den nördlichen und den südlichen Wendekreis
oder den Wendekreis des Krebses und den Wendekreis des Steinbocks
nennt (erstere Benennung daher, weil sich der Ort der Sonne von jetzt ab dem
Äquator wieder nähert, letztere, weil die Sonne am 21. Juni im Zeichen des
Krebses, am 21. Dezember im Zeichen des Steinbocks steht). Man überträgt diese
beideu Parallelkreise (wie die gesamte Gradeinteilung des Himmels) auch auf
die Erdkugel und nennt den von ihnen eingeschlossenen Kreisring, weil er die
meiste Wärme empfängt, die heiße Zone. Jeder Ort diefer Zone sieht im
Verlaufe eines Jahres die Sonne zweimal im Zenith, ausgenommen die beiden
Wendekreise selbst, in deren Zenith die Sonne nur einmal kulminiert. 231/2°
von den Polen denkt man sich ebenfalls zwei Parallelkreise um die Erde ge-
legt, den nördlichen und den südlichen Polarkreis. Den Raum zwischen den
Polar-und Wendekreisen nennt man die nördliche und die südliche gemäßigte
Zone. Hier kulminiert die Sonne niemals im Zenith. Die von den Polar-
kreisen bis zu den Polen reichenden Kugelkappen der Erdoberfläche nennt man
die nördliche und die südliche kalte Zone (die Polarzonen); hier schwankt in-
folge der Schiefe der Ekliptik die Lauge der Tage und Nächte sehr bedeutend^).
Klima und Jahreszeiten.
tz 7. Wenn die Jahresbahn der Sonne mit dem Äquator zusammenfiele,
würden sämtliche Orte der Erdoberfläche je nach ihrem Abstände vom Äquator
zwar verschieden große Wärmemengen, jeder Ort für sich aber tagaus, tag-
ein dieselbe Meuge Licht und Wärme empfangen. Infolge der Schiefe der
Ekliptik erhält jeder Breitengürtel je nach dem Stande der Sonne bald viel,
bald wenig Licht und Wärme und zwar um so mehr, je länger die Sonne
über dem Horizonte steht und je näher sie dem Zenith kommt, um so weniger,
je kürzere Zeit sie scheint und je schiefer ihre Strahlen den Erdboden treffen.
*) Unter dem 70.° nördl. Breite währt der beständige Tag 65 - 24 Stunden, unter
dem 80.o 134 und auf dem Nordpole 186 Tage.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
— 6 —
Da von der Erwärmung der Erdoberfläche die Winde, die Verdunstung, die
Niederschläge und das Leben der Pflanzenwelt abhängen, so beruht der Wechsel
der Klimate und Jahreszeiten hauptsächlich auf der Schiefe der Ekliptik.
Die Zeitrechnung.
§ 8. Die Sonne vollzieht ihren Jahreslauf vou Frühlingspunkt zu
Frühlingspunkt in 365 Tagen 5 Stunden 48 Minuten 45 Sekunden. Das
bürgerliche Jahr vou 365 Tagen ist also fast um 6 Stunden zu knrz. Des-
halb ordnete Julius Cäsar an, daß in jedem vierten Jahre ein voller Tag
(24 Stunden) eingeschaltet würde, so daß dieses sogenannte Schaltjahr
366 Tage enthält; der überzählige Tag wird dem Februar als 29. augehäugt
(Julianischer Kalender). Da auf diese Weise jährlich 11^ Minuten zuviel
eingeschaltet wurden, so war man 1600 Jahre nach Cäsar der wahren Zeit
um 10 Tage vorausgeeilt und hatte den Frühlingsanfang nicht am 21., sondern
schon am 11. März. Deshalb ordnete Papst Gregor Xiv. an, daß auf deu
4. Oktober 1582 sofort der 15. folgen und zur Vermeidung des Fehlers
künftig in 400 Jahren drei Schalttage ausfallen sollten (Gregorianischer
Kalender). Mit Ausnahme der Russen, die uoch uach dem julianischen Kalen-
der oder dem alten Stile rechnen, haben allmählich alle Nationen diese Neuerung
angenommen. — Der Mond braucht, um bei seinem Umlaufe um die Erde
dieselbe Stellung zur Sonne wieder zu erreichen, ungefähr 291/2 Tage oder
einen (synodischen) Monat. 12 solche Monate oder 354 Tage bilden das
Mondjahr, nach welchem die Inden und die Mohammedaim- ihre Zeit-
rechnung ordnen.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
Extrahierte Personennamen: Julius_Cäsar Cäsar Cäsar Gregor_Xiv Gregor
— 44 —
ein Hochland im W. und
ein Flachland (baltischer Schild) im 0. und 8. (s. Karte 11).
1. Das stark vergletscherte skandinavische Hochland besteht aus riesigen,
im N. first- oder klippensörmigen, im 8. wellenförmigen Felsenplateaus (dort
Kjölen, hier Fjelde, d. h. Hochgebirge genannt), die nach 0. allmählich in das
baltische Flachland übergehen, während sie nach W. steil zum Meere abfallen
und von zahllosen Fjorden (d. h. tief einschneidenden Meerbusen) zerschnitten
sind. Im Jötunsjeld (sjell, d. h. Riesenheim) erhebt sich der fast 2600m hohe
Galdhöpig, der höchste Gipfel Skandinaviens; nördlich davon liegt die
Polareinöde des Dovrefjeld mit dem Snohätta (d. h. Schneehnt). Das
Jostedalbrä-Fjeld bildet mit seinem riesigen Schneedache das größte Firn-
seld Europas.
2. Das baltische Flachland ist reich bewässert. Fast jeder der zahlreichen
Flüsse durchströmt nach seinem Austritt aus dem Hochlande einen lang-
gestreckten See; die bedeutendsten unter ihnen sind die Tornea-Elf, die
Dal-Elf (d. h. Thalfluß, zum bosnischen Meerbusen) und der Glommen
(ins Skager Rak). Bei ihrem Reichtum an Wasserfällen und Stromschnellen
sind die Flüsse nur auf kurze Strecken schiffbar. In einer Bodensenke Süd-
schwedens liegen die drei größten Seen: Wenern (der drittgrößte Europas),
Wettern und Mälarn. Unter Beuutzuug der beiden ersten und der aus
dem Weueru ins Kattegat fließenden Göta-Elf verbindet der Südschweden
durchschneidende Göta-Kanal die Nord- und Ostsee. Die von der Göta-Elf
gebildeten Trollhätta-Fälle (d. h. Teufelshutfälle) find durch deu Troll-
Hütta-Kaual umgangen (s. Abb. 6).
3. Die ganze Küste Skandinaviens ist von einer Unzahl kleiner 3n(Vfn
besetzt, aus deueu sich int Nw. die Gruppe der Lvsoteu hervorhebt. — Das
Klima der Halbinsel ist an der Fjordenknste (Golfstrom) und in Südschwe-
den gemäßigt, im Hochlande und dem nördlichen Teile des Flachlandes ranh.
H 42. Krrverösquellen. Außer Ackerbau (Südschweden, die „Korn-
kammer Skandinaviens") und Viehzucht (im Jauern Renntiere) bilden Fisch-
fang und Holzexport die hervorragendsten Erwerbsquellen. Die Halbiufel
gehört zu den waldreichsten Ländern Europas (Kiefer und Fichte). Der Berg-
bau fördert besonders im Flachlande vorzügliches Eisen (Dannemora), viel
Kupfer (Falnn), Blei und etwas Silber (Säla). Die Industrie betreibt
vorwiegend Holzverarbeitung (Schiffbau, Zündholzfabrikation — Jönköping),
Leder-, Handschuh- und Papierfabrikatiou. Der Handel beschäftigt eine Flotte
von etwa 12000 Seeschiffen. Der Export erstreckt sich auf Holz, Metalle,
Fische, Waldprodukte, Züudhölzcheu, Leder und Papier; der Import bringt
Kolonialwaren, Kohlen, Jndustrieerzeugnisse. Deutschland bezieht aus Skan-
dinavien Heringe, Thran, Holzwaren und schwedischen Granit.
*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Ortsnamen: Riesenheim Skandinaviens Europas Europas Weueru Göta-Elf Skandinaviens Südschwe- Europas Dannemora Deutschland
Ohne die Glieder hat Europa die Gestalt eines rechtwinkligen Drei-
ecks, dessen Eckpunkte am Nordende des Ural, am Nordwestufer des kaspischeu
Meeres und am Westende der Pyrenäen liegen.
§ 10. Wodenform Gewisser. Die Oberfläche des Rumpfes
von Europa enthält:
ein Gebirgsland im Sw.,
ein Flachland im W., N. und 0. des Gebirgslandes.
1. Das Centrum des Kebirgslandes bildet das Hochgebirge der Alpen
(West- und Ostalpen). An dieses lehnen sich drei Mittelgebirge:
das französische Mittelgebirge im W.,
das deutsche Mittelgebirge im N.,
das karpatische Mittelgebirge im 0.
Das große europäische Flachland gliedert sich von W. nach 0. in das
französische, das germanische (deutsche) und das sarmatische (rassische)
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
— 46 —
11. Tas vereinigte Königreich Großbritannien
und Irland.
§44. Wodenform und Gewisser. Das britische Jnselreich umfaßt
in Europa
zwei große Jnselu (Großbritannien und Irland), durch den
St. Georgskanal, die irische See und den Nordkanal getrennt, drei Insel-
grnppen (Hebriden, Orkney-Jnseln und Shetland-Jnseln) und
zwei Nebeuländer (Festung Gibraltar und Malta-Gruppe).
I. Großbritannien, im N. Schottland, im 8. England, enthält
ein Gebirgsland (im N. das schottische und im W. das englische Berg-
land) und
eiu Hügel- und Flachland (im (). das englische; s. Karte 12).
a) Das den N. der Insel ausfüllende schottische Gebirgsland besteht aus
vielen, durch tiefe Thäler und Senkungen getrennten Berggruppen, deren hoch-
ster Punkt, wie der höchste Gipfel überhaupt, der Ben Nevis (den niwis,
1300 m) ist. Die wichtigsten Flußmündungen Cleyde (kleid') und Förth
(sorß) sind durch deu Glasgow-Kaual verbunden. — Das englische Berg-
land gliedert sich von N. nach S. in drei Gruppen: die penninischen
Hohen mit den anmutigen Bergen von Cnmberland (kamberläud), das
Bergland von Wales und die Höhen von Cornwall (körnuol), gleich
denen vou Wales nur durch den Bergbau belebt und durch die wilde Zer-
risseuheit ihrer Küsten berühmt.
b) Das englische Hügel- und Flachland ist im N. ziemlich öde, zeigt da-
gegen im weiteren Umkreise um deu Wash reiche Marschlandschaften, die sich
südwärts bis Cambridge erstrecken. Der übrige Teil gleicht durch seinen
Wechsel von flachgewellten Hügeln, Weideland, Forsten, Baumgruppen und
Flußläufen einer wohlgepflegten, mit prächtigen Schlössern, Burgen und Land-
sitzen ausgestatteten Parklandschaft, die nur vereinzelt durch größere Heide-
strecken unterbrochen wird. Die englischen Flüsse entspringen teils auf dem
schottischen und englischen Berglande, teils im Hügellande. Zur Nordsee
fließen Themse und Humber (hämbr), zum Oceau der Severu (jjetoern,
in den Bristolkanal), zur irischen See der Mersey (merße) und in den Nord-
kanal der Clyde.
Ii. Irland bildet, da seine Höhen fast sämtlich an der Küste liegen, ein
von Bergen umgebenes Becken. Die Bergumrandung zeigt neben mehreren
kleinen zwei große Lücken im 0. und W. (nördlich von Dublin und an der
Mündung des Shannon, des Hauptfluffes der Insel; spr. däblin, schänn'n).
Die irische Centralebene ist reich an Landseen, Sümpfen und Torfmooren
und trägt fruchtbare Feld- und Wiefeuflächeu.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Ben_Nevis
Extrahierte Ortsnamen: Irland Europa Irland Schottland England Hügel- Wales Cornwall Wales Irland Dublin
— 10 —
wegen der Nähe des Golf strömest und infolge der warmen Südwestwinde
wärmer und feuchter als der Osten.
2. Europa besitzt bedeutende Alineral'schätze, besonders Kohlen und
Eisen, Quecksilber, Blei und Salz. — Hinsichtlich der Pflanzen- und Tier-
welt zeigt der Erdteil keine große Mannigfaltigkeit. In Nordenropa herrschen
neben der Zwergbirke verkrüppeltes Nadelholz, Moose, Beeren und Flechten
vor. Im mittleren Europa giebt es ausgedehnte Laub- und Nadelwaldnngen,
Obst- und Weingärten. Südeuropa ist der Gürtel der immergrünen Wälder,
der edlen Südfrüchte und feurigen Weine. Fast über den ganzen Erdteil ist
der Getreide- und Kartoffelbau verbreitet. Europa ist besonders der Erdteil
der sog. Haustiere-). Den Polarländern sind Renntier und Eisbär, den
Mittelmeerländern Maultier und Seidenspinner eigentümlich. Die nördlichen
Gewässer sind fischreicher als die südlichen.
3. Die Bevölkerung (365 Mill.) gehört hauptsächlich zwei Rassen an:
a) der iudo-europäischeu oder kaukasischen (340 Mill.) und
b) der mongolischen (20 Mill.).
Erstere gliedert sich in drei fast gleich starke Hanptstämme: Germanen
im N. und Nw.), Romanen (im S. und Sw.) und Slaven (im 0.).
Letztere besteht aus drei Zweigen: Finnen, Magyaren (Ungarn) und
Türken.
Die Bewohner sind meist Christen. Die Germanen gehören Vorzugs-
weise der protestantischen, die Romanen der katholischen und die Slaven
der griechischen Kirche an. — Einige Millionen bekennen sich znm Islam,
einige zum Judentum, während das Heidentum in Europa nur uoch wenige
Bekenner zählt.
Die Nachbarstaaten des deutschen Reiches.
1. Tas Königreich der Niederlande.
§ 13. Modenform und Gewisser. Die Niederlande bedecken
den Westzipfel des großen norddeutschen Flachlandes und gliedern sich in
*) Der Golfstrom ist eine Strömung des atlantischen Oeeans, die von der Westküste
Afrikas nach Mittelamerika fließt, im Golf von Mexico umwendet (daher Golfstrom) und sich
in nordöstlicher Richtung der Westküste Europas nähert. Er besitzt hohe Temperatur, behält
selbst im Winter 5—10° Wärme und bewirkt, daß die Häfen Norwegens bis zum Nordkap
hinauf stets eisfrei bleiben.
2) Die Zahl der Haustiere (Pferde, Esel und Maultiere, Hornvieh, Schafe und
Ziegen, Schweine) auf der ganzen Erde beträgt über 1 Milliarde. Davon entfallen auf
Europa 400, auf Amerika 350, auf Australien 140, auf Asien Ilo und auf Afrika "etwa
40 Millionen Stück.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Nordenropa Europa Südeuropa Europa Ungarn Europa Niederlande Afrikas Mittelamerika Europas Norwegens Europa Amerika Australien Asien_Ilo Afrika
— 49 —
ober Haus der Lords und der Gemeinen). Großbritannien, etwa 7/i2 des
deutschen Reichsgebietes und 7/9 der Bewohner desselben enthaltend, ist stark
bevölkert, besonders in den Jndustriebezirken. Die Bewohner sind Germanen
(in England und Schottland) und Kelten (Wales, Nordschottland, Irland). —
Der Konfession nach sind die Engländer und Schotten meist protestantisch,
die Jrläuder meist katholisch. Die herrschende Kirche heißt in England die
anglikanische oder Hochkirche, in Schottland die presbyterianische. — Die Volks-
bilduug steht noch auf ziemlich niedriger Stufe, beginnt sich aber seit der
Einführung der allgemeinen Volksschule (1872) zu hebeu. Für die Wissen-
schaft wird sehr viel gethan (8 Universitäten). — Die englische Sprache,
unter den europäischen die verbreitetste, nimmt unter den Weltsprachen den
dritten Platz ein.^)
Städte in der schottischen Senke:
1. Edinbnrg, das „schottische Athen", Haupt- und Universitätsstadt
Schottlands, mit bedeutender Textilindustrie und Ausfuhr nach den Ostsee-
staaten und Amerika. — Hafen Leith (liß), berühmt durch Schiffbau.
2. Glasgow (gläsgo) am Clyde, erste Hafen-, Handels-, Fabrik- und
Universitätsstadt Schottlands, bedeutender Markt für Roh- und Gußeiseu. An
Industriezweigen sind alle Arten der Weberei — Baumwollwaren, Flachs-
gespiuste, Teppiche, Seidenwaren — vertreten, ferner der Schiffbau.
Industriestädte an der Grenze des engl. Berg- und Hügellandes:
3. Manchester (mäntschest'r), erste Fabrikstadt der Erde, mit dem gegen-
überliegenden Salford das Centrum der englischen Baumwollindustrie. Hier
und in etwa 300 umliegenden Ortschaften arbeiten 1*/, Mill. Menschen in
den Werkstätten der Textilindustrie. Durch den Manchesterkanal2) ist die Stadt
für die größten Seedampfer erreichbar.
4. Sheffield (schessild), sehr bedeutend in Stahlfabrikation (Panzerplatten,
schneidende Werkzeuge und landwirtschaftliche Geräte).
5. Birmingham (börminghäm), der „europäische Kramladen", Hauptsitz
der Eisen- und Stahlwarenindustrie (Maschinen, Waffen, Panzer, Stahlfedern,
Näh- und Stecknadeln).
Hafenstädte des englischen Berglandes (Westküste):
6. Liverpool (liwwerpnhl) am Mersey, zweite Handelsstadt des Königreichs,
*) Unter den Kultursprachen wird die chinesische von etwa 370, die hindostanische
von Zoo, die englische von 1oo, die russische von fast 100, die deutsche von 65, die spanische
von 48, die französische von 45, die italienische Sprache von 30 Mill. gesprochen.
-) Der Manche st er Schiffskanal durchschneidet das Gebiet von 151 Industriellen. Er
ist 57^2 km lang, fahrbar für alle Schiffe und mit nur 4 Schleusen versehen. Seine mittlere
Breite beträgt 57 m, sein niedrigster Wasserstand 8,65 m. Bauzeit 1887—1893, Kosten
350 Mill. Mark.
4 *
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Edinbnrg Glasgow
Extrahierte Ortsnamen: England Schottland Wales Nordschottland Irland England Hochkirche Schottland Schottlands Amerika Clyde Schottlands Mersey